Die Konfiguration des Nameserver- Dienstes (nur in der Serverversion dieses Betriebssystems verfügbar) wird über den DNS-Manager abgewickelt. Die grafische Management- Konsole befindet sich in der Programmgruppe Verwaltung (Allgemein) und ermöglicht die Kontrolle des Nameservers auf sehr übersichtliche Weise. Die Installation erfolgt Windows- NT- typisch als Netzwerkdienst.
Obwohl ich selbst ein Linux- Fan bin, muß ich zugeben, daß die Microsoft- Implementation des DNS- Nameservers deutlich komfortabler und weniger fehleranfällig in der Konfiguration ist als die Linux- Version. Meinen Erfahrungen zufolge gab es im Betrieb zu Hause sowie im Umfeld eines unternehmensweiten Netzwerkes mit dem DNS- Serverdienst bisher keinerlei Probleme. Außerdem ist der Microsoft- Nameserver von Hause aus in der Lage, mit DHCP- Adressen umzugehen, indem auf Informationen von WINS- Servern zurückgegriffen wird. In der momentan aktuellen SuSE 6.3- Distribution von Linux wird zwar inzwischen ebenfalls eine grafische Managementkonsole unter KDE mitgeliefert, die allerdings noch so "alpha" ist, daß sie eher die Master- Files zerstört, als daß man mit ihr ernsthaft arbeiten kann :-((.
Die Einrichtung der Domäne HomeBase.de zur Namens- Adreßauflösung (forward- Lookup) sowie der Domäne 0.0.200.in-addr.arpa für die umgekehrte Adreß- Namensauflösung (reverse- Lookup) wird in folgenden Schritten durchgeführt:
Anlage der Domäne HomeBase.de:
Nach der Installation des DNS- Serverdienstes befindet sich im linken Fenster
des DNS- Managers eine Serverliste, in der die IP- Adresse der lokalen
Maschine (hier 200.0.0.1) eingetragen ist. Aus dem Kontext-Menü
dieses Server- Eintrags ist Neue Zone zu wählen,
Primär anzuklicken und das Feld Name der Zone mit dem
Domänennamen (HomeBase.de) zu füllen. Nach einmaligem
Klicken in das Feld Zonendatei kann der dort vorgegebene Name
akzeptiert werden.
Konfiguration des Nameserver- Cache:
Die Maschine 200.0.0.1 in der Serverliste des DNS- Managers
enthält nun die Einträge Zwischenspeicher (Cache) und
HomeBase.de, welche als Äquivalent zu den Master- Files
root.hint und db.Homebase.de der Linux- Implementation
angesehen werden können. Im Ordner HomeBase.de ist der
SOA- Eintrag schon enthalten, und im Zwischenspeicher- Ordner
befindet sich eine Liste der root- Nameserver.
Anlage der Domäne 0.0.200.in-addr.arpa:
Der nächste logische Schritt scheint zu sein, den
HomeBase.de- Ordner mit A- Records zu füllen. Dies ist
jedoch nicht der Fall, da zunächst noch Vorbereitungen für das
reverse- Lookup getroffen werden müssen.
Es muß eine neue primäre Zone mit dem Namen
0.0.200.in-addr.arpa angelegt werden. Das Vorgehen ist analog zur
vorher beschriebenen Einrichtung der Zone HomeBase.de. Zu beachten
ist, daß der Name durch den IP- Adreßraum der Domäne
vorgegeben ist. Er beginnt mit dem Netzwerkanteil der IP- Adressen, wobei die
Oktetts in umgekehrter Reihenfolge geschrieben werden, und schließt mit
dem Suffix .in-addr.arpa.
Erstellen von Resource- Records in HomeBase.de:
Im Ordner HomeBase.de können nun Resource- Records angelegt
werden. Die einzelnen Record-Typen (Records) lassen
sich unter dem Menüpunkt Neuer Eintrag auswählen. Der Ordner
0.0.200.in-addr.arpa muß nicht getrennt gepflegt werden, da dies
automatisch bei der Anlage der A- Records miterledigt werden kann.
Damit ist die Konfiguration des Nameservers abgeschlossen. Im Systemverzeichnisbaum von Windows NT lassen sich übrigens tatsächlich Dateien finden, in denen Resource- Records in der Syntax von Master- Files abgelegt sind. Es macht keinen Sinn, diese Dateien direkt zu editieren, da offenbar Querverbindungen zu weiteren Dateien oder Registry- Einträgen bestehen, die die Konfiguration des Nameservers durch einen solchen manuellen Eingriff unbrauchbar machen.
Die weitergehende Konfiguration des Nameservers bezüglich der Einbindung von DHCP- Adressen mit Hilfe eines WINS- Servers wird im Abschnitt DDNS im Detail erläutert.